Sinarundinaria nitida

Sinarundinaria nitida, der Gartenbambus, kommt aus Nordost- China. Er wird auch als Fontänenbambus bezeichnet und unterscheidet sich von Fargesia murieliae vor allem dadurch, dass die neuen Halme erst im 2. Jahr Seitentriebe mit Blättern schieben. Er ist der wohl winterhärteste große Bambus. Er hat in meinem Garten schon mehr als 20 Winter überstanden. Durch seine wintergrüne Gestalt ist er sehr gut geeignet dauerhaft unschöne Gartenecken zu verbergen. Leider ist es nun auch mit meinem Bambus vorbei. Er blühte im März 2008. Die Bambusblüte wird als eines der rätselhaftesten Mysterien der Pflanzenwelt bezeichnet. Alle Bambuspflanzen einer bestimmten Spezies blühen zur gleichen Zeit; egal ob sie in ihrer Heimat oder in unseren Gärten wachsen. Nach der Blüte sterben sie alle ab und kein Zurückschneiden, kein Dünger oder Wasser kann sie retten. Viele Bambusarten blühen nach 25 – 35 Jahren und sterben danach ab, bei einigen dauert der Lebenszyklus mehr als 100 Jahre. Bereits in den 90ziger Jahren ist unter großer Anteilnahme der Medien Fargesia murieliae zu Grunde gegangen. Damals wusste ich noch nicht genau welche Fargesia-Art in meinem Garten seit mehr als 20 Jahren wächst, und ich war ganz froh, dass mein Bambus nicht blühte. Doch jeden erwischt es mal, und nun betrauere ich den Verlust meines 3 Meter hohen und 3 Meter breiten Bambusbusches sehr. Es ist der schmerzlichste Verlust seit ich den Wilden Wein am Hausgiebel verloren habe (siehe Gartenärger) Doch halt, da ich es nicht geschafft habe gleich Alles zu roden, treibt der verbliebene Wurzelstock nun wieder aus (letztes Bild). Die Hoffnung, dass der Bambus noch zu retten ist, hat sich nach umfassender Internet-Recherche jedoch zerschlagen. Zurück bleibt ein Krater und die Vorfreude auf die Neugestaltung des Beetes.

Blühender Bambus
Das Entfernen des toten Bambus ist ein hartes Stück Arbeit. Zunächst haben wir alle Stängel mit der Motorsäge dicht über der Erdoberfläche abgesägt und zum gelegentlichen Verbrennen zur Seite geschafft. Damit man sich auf die schon abgesägten Stängel knien kann, haben wir eine alte Steppdecke darüber gedeckt. Dann wurden der Rest der Stängel und die Wurzeln mit der Axt in handliche Stücke zerlegt und mit dem Spaten raus gehebelt.