Alaska-Highway Pflanzenschätze im Hohen Norden

Alaska war schon immer eins meiner Traumziele. Im Juli 2001 war es dann soweit. Nach einem Monat Arbeitsaufenthalt an der Universität Lethbridge kam meine Frau, Gabi, nach Kanada, und wir fuhren mit einem Wohnmobil von Süd nach Nord, 6.400 km bis Whitehorse im Yukon und Skagway in Alaska. Alaska hatte ich früher immer mit Schnee und Kälte in Verbindung gebracht. Um so überraschter war ich über die fast 20°C, die blühenden Gärten und die Pflanzenschätze am Straßenrand. Ja, es waren vor allem die sehr breit gehaltenen Straßenränder, die als blühende Wiesen eine Fülle von Stauden beherbergten. In die Wildnis vorzudringen war uns zu unsicher, hatten wir doch schon am Straßenrand mehr als 10 Bären, mehrere Bisons und Elche gesehen. Wahrscheinlich haben die genannten auch keine Lust sich durch das Dickicht der Wälder zu quälen. Zum anderen fehlte uns bei dem täglichen Fahrpensum auch die Zeit große Wanderungen zu machen. Meine Frau am Steuer erschreckten immer meine Aufschreie, wenn ich während der Fahrt wieder eine Blume entdeckt hatte, und sie sofort anhalten sollte.
Die Wildnis Kanadas durchstreifte ich Jahre später, leider ohne meine Gabi (siehe Willmore Wilderness). Die schlechte Qualität der Bilder bitte ich zu entschuldigen. Sie stammen noch von einer 1 Megapixel-Kamera aus dem vergangenem Jahrtausend.

Am Summit-Lake, Yukon

Ein Schwarzbär und ein Grizzly, der eine frisst Gras am Straßenrand und der andere fischt Lachse.

Ein Garten in Whitehorse, Yukon voller Blüten. Vorn und an der Hauswand rankt die Goldwaldrebe (Clematis tangutica) und hinten das Weidenröschen (Epilobium angustifolium), die Wappenblume des Yukon. Der zweite Name für die Goldwaldrebe ist Mongolische Waldrebe, was darauf hin deutet, dass sie mit den harten Bedingungen hier im Norden zurecht kommt. Doch starten wir zunächst im Süden.

Der offizielle Beginn des weltberühmten Alaska-Highway liegt in Dawson Creek an der Grenze zwischen Alberta und Britisch Kolumbien. Der Alaska-Highway wurde während des 2. Weltkrieges gebaut, um einen Zugang zu dem zur USA gehörendem Alaska auf dem sicheren Landweg zu ermöglichen. In nur 8 Monaten wurde die Straße durch die Wildnis gebaut. Heute befahren in jedem Sommer mehr als 100.000 Abenteuertouristen den Highway. Das hört sich viel an, aber auf mehreren 1.000 km verläuft sich das. Im Norden fuhren wir auch auf dem Cassiar-, Klondike- und Yellowhead Highway.
Die Bestimmung der Pflanzen erfolgte nach dem Spezialband: Wildflowers along the Alaska Highway von Verna E. Pratt und der dicken Encyclopedia of North American Wild Flowers von Joan Barker.

Zygadenus elegans am Muncho Lake

Campanula aurita, Glockenblume

Pyrola asarifolia

Mimulus guttatus, Gelbe Gauklerblume

Erigeron philadelphicus bei Liard Hot Springs

Diese beiden Pflanzen können so weit nördlich nur überleben dank der heißen Quellen. Für uns war es auch sehr angenehm hier einzutauchen.

Cornus canadensis, Kanadische Zwergkornelkirsche im Wald bei den Rancheria river falls

Achillea borealis, Nördliche Schafgarbe  

Delphinium glaucum, Rittersporn am Boya Lake

Castilleja miniata,, Indianerpinsel

Solidago canadensis, Kanadische Goldrute

Aruncus species, Geissbart 

Tellima grandiflora, Falsche Alraunwurzel  

Die Bove Insel liegt im Teslin Lake, einem 144 km langem See zwischen Britisch Kolumbien und Yukon. Im Vordergrund Hordeum jubatum.

Penstemon gormanii, Yukon Bärenzunge am Lake Bennett, Carcross

Aquilegia formosa, Rote Akelei, am Summit Lake

Der Yukon-Fluss bei Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon (23.000 Einwohner). Der Fluss erlangte seine Berühmtheit zu Zeiten der Goldgräber, die ihn als nicht ungefährlichen Transportweg von Whitehorse nach Dawson City (700 km) benutzten.

Mertensia paniculata, das Blauglöckchen, dahinter die rote Akelei.

Sanguisorba stipulata, ein Wiesenknopf am Summit Lake.

Epilobium angustifolium, das Weidenröschen ist die Wappenblume des Yukon und überall zu finden.

Epilobium latifolium, das Zwergweidenröschen, wird auch Flussschönheit genannt, weil es die Flussbänke rosa überzieht.

Heracleum lanatum, Bärenklau, nahe Prince George

Heracleum lanatum, Bärenklau

Hieracium aurantiacum, Orangerotes Habichtskraut

Geranium species, Storchschnabel

Antennaria margaritacea, Silberimmortelle

Smilacina racemosa, Schattenblume 

Platanthera dilatata, die weiße Waldhyazinte, wird im englischen auch als Sumpfkerze bezeichnet. Die Gattung Platanthera hat über 100 Arten, ich hoffe ich habe sie richtig bestimmt.

Mehr über Land und Leute finden sie hier: http://globetrotter-wegner.de/Seiten/Canada.html.