Unkräuter
Als ich die ersten Windenblüten am Riesen- Chinaschilf ranken sah, empfand ich diese Kombination ganz reizend für meinen Wildstaudengarten. Das war vor 20 Jahren. Seitdem reiße ich jeden Sommer Winden von meinen Stauden sonst würden sie erst heruntergedrückt und dann ganz überwuchert. Die Winde wandert mit dicken aber sehr leicht brüchigen weißen Wurzeln durch große Gartenbereiche und ist sehr schwer zu bekämpfen, eigentlich das schlimmste Unkraut, noch vor Giersch, Quecke, Brennnessel und Löwenzahn. Übrigens habe ich erst kürzlich ein Zitat von Karl Förster wieder gefunden:
„Welch neuartigen Anblick, selbst an völlig trockenen Plätzen, schenkt uns der steile, monumentale Gräserbusch des Riesen-Miscanthus, der, angerankt mit blauen und weißen Winden, vor Gewitterwolken aufragt.“
Offensichtlich habe ich das schon mal vor mehr als 20 Jahren gelesen und deshalb die weißen Winden jahrelang toleriert.
Winden über Knöterich und Wasserdost
Oben Windenwurzeln und unten Queckenwurzeln. Beide sind weiß, die Winden etwas dicker und sehr brüchig. Die Queckenwurzeln haben alle paar Zentimeter sehr dünne Seitenwurzeln.
Das Bild zeigt den Ausbreitungsdrang der Winden.
Dieses Gebilde besteht wohl aus Windenwurzeln. Aber was stellt es dar?
Blühender Giersch zwischen Wieseniris sieht zwar nicht schlecht aus, doch kurz nach der Blüte ist es höchste Zeit die Pflanzen auszureißen. Damit wenigstens die Samenvermehrung gestoppt wird.
Da wir gerade beim Unkraut sind, möchte ich Ihnen meinen Rasen vorstellen. Er wird nie gedüngt, gewässert oder gar vertikutiert, obwohl das Moos im Winter das Übergewicht hat. Aber das ist für mich kein Ärger mehr. Es soll alles möglichst unberührt wachsen. Wenn im Frühjahr gelber Hahnenfuß und weiße Gänseblümchen und im Hochsommer weißer und gelber Klee, und blauer Gamander durch die Wiese ziehen, möchte ich am liebsten nicht mähen, so schön sieht das aus. Das etwa 14-tägige Mähen wird offensichtlich von den genannten Pflanzen gut vertragen.
Weißklee wurde bereits 1922 von Willy Lange als Rasenersatz propagiert. Die vielen Bienen darin sind allerdings schlecht für’s barfuß laufen und für spielende Kinder.