Hemerocallis fulva
Hemerocallis fulva, die brusthohe Braunrote Taglilie war eine der wenigen Stauden, die ich 1975 beim Kauf unseres Hauses im dazugehörigem Bauerngarten vorfand. Sie ist sehr häufig in den Gärten zu finden, weil sie äußerst robust ist. Sie blüht im Juli. Außerdem schätze ich ihren frühen frischgrünen Austrieb. Das Gleiche trifft auch auf die gefüllte Form zu. Sie wird als ‚Plena‘, H. fulva disticha ‚Flore Pleno‘ oder auch ‚Kwanso‘ bezeichnet. ‚Kwanso‘ soll 12 Blütenblätter haben und ‚Flore Pleno‘ sogar 18.
Im dicken Buch über Stauden wird geschrieben, dass die gefüllte Form keine gärtnerische Bedeutung hat und in einem auf Hemerocallis spezialisierten Katalog wurde sie als Neuheit gepriesen. So unterschiedlich sind die Geschmäcker! Apropos Geschmack, die ganze Pflanze, außer der Stiele und besonders die Blütenknospen werden in China und Japan gegessen.
Bei einer Radtour auf der Insel Hokkaido (Japan) konnte ich sie am Naturstandort sehen. Köhlein (2005) schreibt, dass H. fulva und H. lilioasphodelus schon Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa kamen. Er nannte sie die „mittelalterlichen Arten“. Gräbt man eine Pflanze aus, kann sie lange Zeit ohne Erde liegen. Wird sie eingepflanzt, wächst sie sofort weiter. Diesen Umstand nutzten die ersten Siedler in Amerika. Auf ihrer langen Reise in die Neue Welt blieben die aus der Heimat mitgebrachten Wurzeln am Leben.
Leider werden die Blüten sehr häufig von den Larven der Gallmücke, Contarinia quinquenotata, verunstaltet. Die verdickten Knospen sollten im Hausmüll entsorgt oder gebraten werden?!